VEREINS – UND KULTURRING MAINZ – NEUSTADT
Chronik 1977 – 2020
Als am 13. Mai 1977 um 20.00 h die konstituierende Sitzung zur Gründung des Vereins – und Kulturringes Mainz-Neustadt (folgend VKR genannt), in der Aula der Feldbergschule begann, lag ein hartes Stück Arbeit hinter allen Beteiligten.
Die Neustadtbürger begannen Mitte der 60ziger Jahre damit, sich als homogenen Stadtteil zu begreifen und als solcher ebenso ein Wirgefühl zu entwickeln, wie dies in anderen, ländlich gewachsenen Stadtteilen naturgemäß der Fall ist. Dieses neue Selbstbewusstsein führte zu Veränderungen, die uns bis heute prägen und die teilweise, auch äußerlich, sichtbar sind. So zum Beispiel die grüne Brücke, die Baumbepflanzung als grüne Lunge der Neustadt, die von manchen noch heute umstrittene Verkehrsberuhigung und jetzt kommend, die Neugestaltung des Goetheplatzes, um nur einiges zu nennen.
Es stellte sich aber auch heraus, dass Ideen und Möglichkeiten, welche die Neustadt und ihre Bürger voranbringen sollten verpufften, weil zu kleine Interessengruppen kaum das Gehör der Stadtoberen fand. Man fing an sich zu versammeln und Gleichgesinnte zu finden, um seinen Forderungen mehr Nachdruck zu verleihen zu können. Ein nicht unerhebliches Potential bildeten hierbei die in der Neustadt ansässigen Vereine. Erste Formierungsversuche fanden statt. So war es denn auch eine logische Folge, dass es zur Gründung eines Forums für die Vereine kam. Folgerichtig wurde 1977 der VKR gegründet. Politik und Gesellschaft zogen hierbei zielstrebig an einem Strang, wie man es an der Grußadresse des unvergessenen OB Jockel Fuchs, zur Gründungsversammlung ablesen konnte. Trotz der Sympathien seitens der politischen Kräfte, war man sich von Anfang an darüber einig, unabhängig und selbständig zu bleiben.
Er ( der VKR) ist politisch, wirtschaftlich und konfessionell unabhängig!
Eine Maxime, die vom ersten Tag des Bestehens des VKR, bis heute in allen geänderten Satzungsfassungen unerschütterlich gilt. Wer waren nun diese Vereine und ihre Vertreter, die den Grundstein zu unserer heutigen Arbeitsbasis legten? Nachdem man in jener Gründungsversammlung den vorbereiteten
Satzungsentwurf intensiv diskutiert und teilweise modifiziert hatte, erklärten folgende Vereine ihre sofortige Mitgliedschaft:
ARSV Solidarität
ARGE für politische Bildung und Jugendförderung
Die Gaadefelder
Mainzer Volkschor ,
Hörnerzug Rote Herolde
Tanzclub Rot – Weiß – Casino Mainz
Mit in ihre Mitgliederversammlung nahmen folgende Vereine ihre Interessenbekundungen:
Deutsches Rotes Kreuz OG Neustadt
Erster Mainzer Melodica- und Akkordeon Club
Mainzer Kleppergarde
Der erste Vorstand setzte sich wie folgt zusammen:
1. Vorsitzender | Hans Dom | Mainzer Volkschor |
Geschäftsführer | Fred Ott | Die Gaadefelder |
Schatzmeister | Bernd Krollmann | Mainzer Volkschor |
Beisitzer | Walter Becker | ARSV Solidarität |
In den Jahren bis zum plötzlichen Ableben des unvergessenen Hans Dom 1992, hatte der VKR neben seinen gesellschaftlichen und kritischen Aufgaben, großen Anteil am Zustandekommen des Projekts, Verwendung des Gebäudes ehemaliges Offizierscasino und ehemaliger Kindergarten der Paulusgemeinde in der Goethestraße, zur Nutzung als bürgerhausähnliche Einrichtung.
Es waren damals die Vereine, die in Eigenleistung die Räumlichkeiten herrichteten. Dies sparte der Stadt eine Menge Kosten, sodass man in sanitäre Anlagen und eine Küche vernünftig investieren konnte. Aber auch die Vereine übernahmen Kosten. So ist zum Beispiel der Parkettboden im großen Saal, vom Tanzclub RWC – Mainz vorfinanziert worden. In Form von Nutzungsrecht wurde dies wieder abgetragen.
Inzwischen ist das Neustadtzentrum eine florierende Einrichtung, nutzbar für jedermann, mit eigenem Personal. Es entstehen nun natürlich Nutzungskosten. Wir hoffen, dass die Preise moderat bleiben, damit auch alle kleineren Vereine das Neustadtzentrum weiterhin als ihren Standort ansehen können.
Ende der 80ziger Jahre war es dann wiederum Hans Dom, der den Dachausbau für 7 Lagerräume ins Rollen brachte. Zunächst wurden alle Vereine gefragt und es wurde auf die zu bringende Eigenarbeit hingewiesen. Es entstanden ca. 150 qm umbaute Räume in über 2000 Arbeitsstunden Eigenleistung. Bis auf die Kosten des Materials, hier wurde das Elektromaterial noch durch die Vereine getragen, brauchte die Stadt nur die Heizung legen zu lassen. Auch diese Leistungen wurden durch Nutzungsverträge mit den Beteiligten ausgeglichen.
Einer der unermüdlichsten Mitarbeiter auf der Baustelle war der spätere 1. Vorsitzende und jetzige Ehrenvorsitzende des VKR Bernd Krollmann. Er hat in seiner Amtszeit von 1993 – 2001 mit seiner unerschütterlichen Rechtsauffassung nicht nur, sondern auch gerade, bei den alltäglichen Dingen zwischen den Vereinen dafür gesorgt, die innere Einheit zu erhalten und somit dem Gewicht der Stimme des VKR nach außen den nötigen Nachdruck zu verleihen. Ihm sind auch Nutzungsverträge mit dem Neustadtzentrum zu verdanken. Das sprach sich herum und hatte zur Folge, dass sich immer mehr Mitglieder dem VKR anschlossen.
Wir haben zur Zeit 25 Mitgliedsvereine. Das sind 3500 aktive Neustadtbürger, denen der VKR Gehör verschafft, wenn es um eigene oder um allgemeine Neustadtprobleme geht. So half der VKR zum Beispiel den Ausrichtern der Gaadefelder Kerb, den Gaadefeldern, ihr Vorrecht zur Gestaltung und Ausführung der Kerb zu festigen.
2001 nach 24jähriger Tätigkeit im geschäftsführenden Vorstand, ab 1993 als 1. Vorsitzender, verließ Bernd Krollmann den Steuerstand des VKR. Doch auch als Ehrenvorsitzender hat er „seinen VKR“ immer noch im Blickfeld.
2001 gab es eine neue Mannschaft, die ein großes Erbe anzutreten hatte und nun auch ins Jubiläumsjahr führt.
1. Vorsitzender | Josef Bitz | Mainzer Husarengarde 1951 |
2. Vorsitzender | Heiko Votsch | Mainzer Volkschor |
Schriftführerin | Christiane Gerhard | Muko aktiv |
Kassierer | Ralf Reimann | Die Gaadefelder |
2. Schriftführerin | Marlu Reimann | Die Gaadefelder |
Beisitzer | Wolfgang Jost | ARSV – Solidarität |
Thomas Renth | Neustadt Treff | |
Reinold Schindler | Hörnerzug Rote Herolde |
Die Aufgabe dieses Vorstandes wird es sein, sich den rasch ändernden Gegebenheiten in der Neustadt zu stellen und Vereine und Bürger noch näher zusammenrücken zu lassen. Auch hier ist ein Anfang gemacht, durch aktive Mitarbeit im neu formierten Bürgerforum.
Nach 17 Jahren ging Josef Bitz im Jahre 2018 in den Verdienten Ruhestand. Ein junges Team kam in den Vorstand und stellt sich den neuen Aufgaben rund um die Neustadt, ihre Bewohner und alle Interessierten.
Dem aktuellen Vorstand gehören an:
1. Vorsitzender | Jens Knigge | Mainzer Husaren Garde 1951 |
2. Vorsitzender | Christoph Hand | Ortsvorsteher Mainz-Neustadt |
Kassierer | Karsten Lange | Gewerbeverein Mainz-Neustadt |
Schriftführerin | Sonja Wegerle | FG Meenzer Herzjer |
Beisitzer | Andreas Gumnior | Hörnerzug Mainz-Neustadt Rote Herolde |
Dorothea Moravec | ARSV 1898 | |
Manfred Wegerle | FG Meenzer Herzjer | |
Michael Schindler | Hörnerzug Mainz-Neustadt Rote Herolde | |
Der Vereins- und Kulturring Mainz-Neustadt hat und wird sich immer in der Rolle des Bindegliedes seiner Vereine und den Interessen der Neustadt und seiner Bürger verstehen.
Unsere Vorsitzenden:
Hans Dom | 1977 – 1992 |
Bernd Krollmann | 1993 – 2001 |
Josef Bitz | 2001 – 2018 |
Jens Knigge | seit 2018 |